Regner zu Digitalisierung: Arbeitswelt steht vor großem Wandel

 19. Januar 2016

SPÖ-EU-Delegationsleiterin „Rechte von ArbeitnehmerInnen schützen und erhalten“

 

„Wir erleben aktuell den größten Umbruch seit der industriellen Revolution. Der digitale Wandel schafft eine gänzlich neue Arbeitswelt und hat große Auswirkungen auf das öffentliche und private Leben. Wir müssen diese digitale Revolution aktiv steuern, sodass niemand Schaden davon trägt, sondern möglichst alle davon profitieren“, betont SPÖ-EU-Delegationsleiterin Evelyn Regner. Das Europäische Parlament in Straßburg hat heute Mittag seine Position zum Digitalen Binnenmarkt in Form eines Initiativberichts angenommen. „Vor allem die Rechte und die soziale Absicherung von ArbeitnehmerInnen müssen auch in der digitalen Arbeitswelt auf gleichem Niveau erhalten bleiben“, sagt Regner am Dienstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

 

Die SPÖ-EU-Delegationsleiterin warnt davor, den digitalen Wandel auf die leichte Schulter zu nehmen: „Wir müssen uns bewusst sein, dass die Konsequenzen sehr weitreichend sind und die gesamte Arbeitswelt revolutionieren werden. Das Potenzial für prekäre Beschäftigungsformen ist so groß wie noch nie. Denken wir etwa an ‚Croudworking‘. Umso wichtiger sind unsere Forderungen im EU-Parlament: Bestehende Kollektivverträge müssen auch in der digitalen Arbeitswelt gelten. Hier sind die Mitgliedstaaten und Sozialpartner am Zug, die nationalen Arbeits-und Sozialrechte gegebenenfalls anzupassen um ‚digitalen Arbeitnehmern‘ die gleichen Rechte einzuräumen, insbesondere bei Gesundheit und Schutz am Arbeitsplatz oder der ArbeitnehmerInnenmitbestimmung. Wichtig ist mir das Recht auf Unerreichbarkeit – mit der zunehmenden Digitalisierung stehen Burnouts aufgrund ständiger Erreichbarkeit Tür und Tor offen. Auch muss dem drohenden Lohn- und Sozialdumping aktiv entgegengewirkt werden. Letztendlich muss die Digitalisierung eine Chance für alle sein. Europa muss diese Chance mit klaren und fairen Regeln gestalten“, so Regner.