EU-Kommission legt Vorschlag für europäischen Mindestlohn vor
Für SPÖ-Europaabgeordnete Evelyn Regner geht der heute präsentierte Vorschlag der EU-Kommission für einen europaweiten Mindestlohn-Rahmen „zwar in die richtige Richtung, aber es gehört noch ordentlich nachgebessert“. „Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können. Gerade die aktuelle Pandemie führt uns vor Augen, dass diejenigen, die systemrelevant sind, oft vom System verkannt werden. Das betrifft vor allem jene Branchen, in denen besonders viele Frauen arbeiten. Es sind die KrankenpflegerInnen, ErnthelferInnen und VerkäuferInnen, die sich statt Applaus eine bessere Bezahlung verdient haben“, so Regner.
„Unser Ziel muss eine faire Entlohnung für alle Beschäftigten in Europa sein. Dabei ist auch wichtig, dass jene Länder wie Österreich, die durch Kollektivverträge die Beschäftigten gut absichern, auch weiterhin auf dieses Modell setzten können. Der Kollektivvertrag hat Vorrang. Aber ohne verbindliche Vorgabe werden wir keine höheren Löhne in der EU schaffen. Wenn die Untergrenze für armutsfeste Mindestlöhne bei 60 Prozent des jeweiligen nationalen Durchschnittlohns liegt, muss das auch als verbindliche Zielvorgabe festgeschrieben sein. Hier werden wir im EU-Parlament noch ordentlich nachbessern, damit Europa wirklich gerechter wird“, sagt Regner.