Konzerne müssen bei Steuern & Co. transparenter werden

 8. Juli 2015

Gf. SPÖ-EU-Delegationsleiterin: „Reformierte Aktionärsrichtlinie im EU-Parlament angenommen“

 

Nach langen Verhandlungen und mehrmaliger Verschiebung wurde heute Mittag die Überarbeitung der Aktionärsrichtlinie im Straßburger EU-Parlament angenommenen. „Große Aktiengesellschaften sollen künftig dazu verpflichtet werden, ihre Aktivitäten, Gewinne und Steuerabgaben für jedes EU-Land, in dem sie tätig sind, zu veröffentlichen. Damit machen wir einen riesigen Schritt zur Eindämmung von Steuerhinterziehung und der heutige Tag wird rückblickend ein enorm wichtiger im Kampf gegen Steuertricksereien sein“, zeigt sich Evelyn Regner, geschäftsführende SPÖ-EU-Delegationsleiterin, erfreut.

„Gerade nach Bekanntwerden des Lux-Leaks-Skandals ist die verpflichtende länderspezifische Offenlegung für Unternehmen unerlässlich, um endlich mehr Licht ins Dunkel zu bringen und Steuersümpfe trockenzulegen. Derzeit gibt es Sondervereinbarungen zwischen einzelnen multinationalen Konzernen und nationalen Behörden, die zulasten der BürgerInnen gehen“, so Regner. Unverständnis zeigt die Abgeordnete dafür, dass zahlreiche konservative und liberale Abgeordnete bei den entscheidenden Passagen zu Transparenz ihre Zustimmung verweigerten.

Mit der Richtlinie werden auch die Rechte der AktionärInnen gestärkt. Im Gesetzestext ist vorgesehen, dass AktionärInnen mindestens alle drei Jahre über die Vergütung des Unternehmensvorstands abstimmen können. Der Bericht fordert darüber hinaus mehrere Gesetzgebungsvorhaben, um die Beteiligung der MitarbeiterInnen zu stärken“, sagt Regner

„Wir werden nun rasch die Verhandlungen mit Rat und Kommission aufnehmen, sodass die Richtlinie so schnell wie möglich umgesetzt wird und ein wichtiger Schritt im Hinblick auf Steuergerechtigkeit und MitarbeiterInnenbeteiligung gesetzt wird“, betont die SPö-Europaabgeordnete.