Evelyn Regner gelingt Durchbruch im Kampf gegen Briefkastenfirmen

 18. April 2019

Regulierung für den „Umzug“ von Unternehmen stärkt Beschäftigte

Das EU-Parlament beschloss heute den umfassenden EU-Rechtsrahmen für die Mobilität von Unternehmen im Binnenmarkt. Erstmals wird es EU-weit einheitliche Regeln geben, wenn Unternehmen in Europa ihren Sitz verlegen,fusionieren oder sich aufspalten. Berichterstatterin und SPÖ-Delegationsleiterin Evelyn Regner sieht darin einen Meilenstein für einen faireren Binnenmarkt: „Steuer- und Sozialdumping entsteht, wenn Europa als Selbstbedienungsladen für Konzerne bereitsteht, sie sich die niedrigsten Steuern, die billigsten Sozialabgaben und die schwächsten Arbeitnehmerrechte aussuchen. Die neuen Regeln beinhalten eine verpflichtende Anti-Missbrauchsklausel: Firmenkonstruktionen, die nur am Papier entstehen um missbräuchlich Steuern, Sozialabgaben oder Arbeitnehmerrechte zu umgehen, müssen in Zukunft von den Mitgliedstaaten verboten werden. Das ist ein wichtiger Schritt gegen den Wildwuchs von Briefkastenfirmen der letzten Jahrzehnte.“ Zusätzlich gibt es harte Strafen eingeführt, wenn nach der Restrukturierung klar wird, dass Missbrauch stattfand.

Besonders wichtig für Evelyn Regner war es in den Verhandlungen, die Stellung der Beschäftigten zu stärken. Sie konnte in alle grenzüberschreitenden Restrukturierung einen neuen Artikel für die Information und Konsultation der Belegschaft verhandeln: „Der Umzug eines Unternehmens trifft vor allem die MitarbeiterInnen, deshalb müssen ihre Rechte besonders geschützt werden. Künftig wird sichergestellt, dass Arbeitnehmer bei einer grenzüberschreitenden Restrukturierung rechtzeitig informiert und angehört werden und ihre Mitbestimmungsrechte besser geschützt werden. Das reicht  uns aber noch nicht: in der nächsten Legislaturperiode kämpfen wir für die EU-weite Verankerung der Mitbestimmung vonArbeitnehmerInnen in den Unternehmen sein. Denn wenn Geschäftsführung und Belegschaft sich auf Augenhöhe begegnen, bildet das die Basis für wirtschaftlichen Erfolg.“

„Wir haben es geschafft, endlich die größten Lücken im EU-Unternehmensrecht zu schließen. Das ist das ein wichtiger Schritt hin zu einem faireren Binnenmarkt, der die Rechte der ArbeitnehmerInnen schützt, aber auch die Mobilität der Unternehmen nach klaren Regeln und Verfahren garantiert“, so Regner abschließend.