SPÖ-EU-Abgeordnete warnt vor Gefahren unregulierter Finanzgeschäfte
Das EU-Parlament in Straßburg stimmte heute Mittag für die Regulierung von Schattenbanken und Geldmarktfonds. „Durch die Wirtschaftskrise wurden Finanz- und Kreditgeschäfte zunehmend in den unregulierten Bereich der Schattenbanken verschoben. Diese intransparenten Parallelgeschäfte bergen große systemische Risiken. Nach der Banken- und Finanzmarktregulierung ist es jetzt an der Zeit, auch bei Geldmarktfonds öffentliche Handlungsspielraum zurückzugewinnen und sie einer stärkeren Kontrolle zu unterziehen“, so Evelyn Regner, SPÖ-EU-Abgeordnete und Sprecherin der sozialdemokratischen Fraktion in Rechtsfragen.
Dem bis dato unregulierten Bereich der Schattenbanken und Geldmarktfonds sollen mit der EU-Verordnung, die bereits vor zwei Jahren vorgeschlagen wurde, künftig Transparenz- und Liquiditätsregeln vorgeschrieben werden. „Ähnlich wie bei der Bankenregulierung geht es darum, Risiken für die Finanzbranche so gering wie möglich zu halten. Wir wissen alle, dass die Finanzindustrie nach Ausweichmanövern und Lücken gesucht hat, um ihre Finanzgeschäfte in die unregulierte Welt zu verlagern. Seit der Krise hat sich das Volumen der Schattenbanken mehr als verdoppelt“, erklärt Regner.
Der angenommene Gesetzesentwurf sieht vor, Geldmarktfonds auf bestimmte Kategorien zu begrenzen. In einer dieser Kategorien ist nach vier Jahren eine Überprüfung durch die Kommission durchzuführen. „Hier wäre noch mehr möglich gewesen. Die Überprüfung hätte auf alle Kategorien ausgeweitet werden soll“, sagt Regner. „Nichtsdestotrotz ist die Verordnung ein weiterer wichtiger Schritt zur Eindämmung von Spekulationen und Regulierung der Finanzbranche“, so die SPÖ-EU-Abgeordnete.