SPÖ-Europaabgeordnete will Defizit-Ausnahme für nachhaltige Investitionen in Beschäftigung
Bei der heutigen Plenardebatte im Europäischen Parlament zur Verwirklichung der Europäischen Jugendinitiative betonte die gf. Delegationsleiterin der SPÖ-Europaabgeordneten, Evelyn Regner: „Wir müssen die Ursache der hohen Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen, vor allem das immer noch geringe Wachstum. Hier braucht es substanzielle Investitionen für mehr Beschäftigung. Darüber hinaus müssen die Mittel für die Jugendgarantie in den betroffenen Mitgliedstaaten mit mehr als 25 Prozent Jugendarbeitslosigkeit so rasch wie möglich fließen und sinnvoll eingesetzt werden.“
Regner, Mitglied im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten, will, dass Jugendarbeitslosigkeit sowie andere soziale Kriterien im Rahmen des Europäischen Semesters verbindlichen Charakter bekommen, und somit ebenso ernst genommen werden wie Defizite oder andere wirtschaftliche Kennzahlen. Darüber hinaus sollen nachhaltige Investitionen wie etwa in Beschäftigung, Aus- und Weiterbildung oder Forschung und Entwicklung aus den Defizitkriterien ausgenommen werden.
Regner hebt aber auch hervor, wie wichtig die Qualität des Arbeitsplatzes ist: „Es reicht nicht, einfach irgendwelche Arbeitsplätze für Jugendliche zu schaffen. Junge Menschen brauchen qualitativ hochwertige Jobs. Wir sehen gerade unter Jugendlichen immer prekärere Arbeitsverhältnisse, die oft unbezahlt oder zumindest unterbezahlt sind.“ Ein besonders wichtiges Anliegen ist für Regner deshalb der Qualitätsrahmen für Praktika: „Wir dürfen es nicht dulden, dass junge, gut ausgebildete Jugendliche als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden.“ Der Qualitätsrahmen solle daher verbindlich sein und als Kernelemente vor allem eine faire Entlohnung, genau definierte Ausbildungsziele sowie eine schriftliche Vereinbarung zwischen ArbeitgeberInnen und den PraktikantInnen enthalten.