SPÖ-EU-Abgeordnete: „Situation von Frauen auf der Flucht dramatisch“
Um Aufmerksamkeit auf die besondere Lage weiblicher Flüchtlinge in der EU zu lenken, hat das EU-Parlament in Straßburg heute Mittag mit großer Mehrheit den Bericht zu Frauen auf der Flucht verabschiedet. Das Parlament gibt damit wichtige Empfehlungen zur Verbesserung der Situation weiblicher Flüchtlinge in den einzelnen Mitgliedstaaten ab.
„Frauen und Mädchen auf der Flucht sind der ständigen Gefahr von geschlechtsspezifischer Gewalt, Vergewaltigungen und Zwangsprostitution ausgesetzt – nicht nur in den Krisengebieten, sondern vor allem auf den Fluchtrouten und sogar in den Zielländern selbst. In Europa angekommen, werden die speziellen Bedürfnisse von Mädchen und Frauen leider nur in den wenigsten Flüchtlingsunterbringungen berücksichtigt. In den Unterkünften braucht es separate sanitäre Anlagen, gut beleuchtete Lager, getrennte und sichere Schlafplätze für Frauen und Mädchen sowie weibliche Ansprechpersonen“, fordert SPÖ-EU-Delegationsleiterin Evelyn Regner.
„In den Flüchtlingscamps ist die Situation für Frauen und Kinder fatal. Hier müssen dringend frauenspezifische Maßnahmen und Hilfe geboten werden. Psychologische Betreuung sollte genauso wie besonderer Schutz in den Flüchtlingslagern gewährleistet sein. Im Rahmen des Asylverfahrens sollen den traumatisierten Frauen weibliche Sachbearbeiterinnen zur Verfügung gestellt und frauenspezifische Fragen beim Verfahren berücksichtigt werden. Schleppern muss mit legalen Einreisemöglichkeiten für Schutzsuchende ihre Geschäftsgrundlage entzogen werden“, sagt Josef Weidenholzer, Vizepräsident der Sozialdemokraten, der die Situation vor Ort kennt und vergangene Woche in Idomeni war.