Zeit für Eltern mit ihren Kindern ist keinesfalls ‚zu viel Bürokratie‘
Evelyn Regner, Delegationsleiterin der SPÖ im Europaparlament, kritisiert die Aussagen von Wirtschaftsministerin Schramböck zum Rechtsanspruch auf den Papamonat und zur Work-Life-Balance-Richtlinie. „Die Tage und Wochen direkt nach der Geburt sind für eine Familie eine ganz besondere Zeit. Wenn wir es jungen Vätern und Müttern ermöglichen diese Zeit gemeinsam zu erleben, um sich gegenseitig zu unterstützen, kann man wohl kaum von ‚zu viel Bürkokratie‘ sprechen. Menschen brauchen mehr Zeit für die Familie, stattdessen steigt der Druck gerade für junge Menschen immer noch mehr zu arbeiten und ständig erreichbar zu sein. Geht es um die Interessen der Konzerne, sind Familien der ÖVP plötzlich nichts mehr wert.“
Die Work-Life-Balance Richtlinie sieht europaweite Mindeststandards für die Urlaubsansprüche von Eltern und pflegenden Angehörigen vor. „Es sind solche konkreten Maßnahmen, die wir in Europa brauchen, um auf Herausforderungen in der Gesellschaft zu reagieren. Im EU-Parlament konnten wir den Rechtsanspruch auf 10 bezahlte Tage durchsetzen und auch die Mitgliedstaaten haben sich bereits geeinigt. Wir sehen jetzt, was die ÖVP meint, wenn sie von Goldplating, zu viel Bürokratie oder der Übererfüllung von EU-Gesetzen spricht. Auf der Abschussliste ganz oben stehen soziale Grundrechte, von denen die Beschäftigte und junge Familien profitieren. Dabei definiert die EU oft ganz bewusst nur Mindeststandards und lässt nationale Spielräume. Darüber hinauszugehen ist kein Selbstzweck, sondern hat einen hohen Nutzen. Beim Schutz von ArbeitnehmerInnen und Umwelt wollen wir nicht Letzter, sondern Erster in Europa sein!“, so Evelyn Regner.