SPÖ-EU-Delegationsleiterin: „Die Mutigen müssen vorangehen – EU zur Sozialunion weiterentwickeln“
„Die BürgerInnen Großbritanniens haben gestern eine folgenschwere Entscheidung getroffen. Die Mehrheit will die Europäische Union verlassen. Der Brexit mit all seinen negativen Konsequenzen, vor denen bis zuletzt gewarnt wurde, wird nun zur Realität. Heute ist ein trauriger Tag für die britischen und europäischen BürgerInnen“, bedauert die SPÖ-EU-Delegationsleiterin Evelyn Regner den Ausgang des gestrigen Referendums im Vereinigten Königreich. „Das Nein zum Verbleib in der Union ist bindend, die Entscheidung definitiv. Die Austrittsverhandlungen müssen jetzt rasch und kühlen Kopfes geführt werden. Das Rosinenpicken hat ein Ende“, so Regner am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Regner ist überzeugt, dass der Austritt vor allem den BritInnen selbst schaden werde. „Diejenigen, die denken, dass es ihnen nach dem Austritt besser gehen wird, irren sich. Vor allem die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung, das Reallohnniveau und die ArbeitnehmerInnen werden enorm sein“, betont die SPÖ-Europaabgeordnete. Es wäre in Großbritanniens eigenem Interesse gewesen, Teil der Union zu bleiben. Leider hätten unter anderem egoistischer Nationalismus und unsachliche Kampagnen zu der verheerenden Stimmung im Inselstaat geführt, so Regner.
„Großbritannien verabschiedet sich mit dem Referendum von der Idee, dass es am besten für die BürgerInnen ist, gemeinsam auf europäischer Ebene Ziele zu verwirklichen. Diesen Entschluss bedaure ich sehr. Die weitere Vorgangsweise ist jetzt aber klar. Die notwendigen Schritte für den Austritt gilt es kühlen Kopfes zu setzen, nach dem alten Slogan ‚Keep calm and carry on‘“, sagt die SPÖ-EU-Delegationsleiterin.
„Die Union muss sich zweifellos zu einer Sozialunion weiter entwickeln. Hier müssen die Mutigen weiter vorangehen und klar sagen, wann ein ‚Mehr‘ an Integration und enges Zusammenarbeiten Sinn machen“, betont Regner.