Regner: Gender Pay Gap endlich schließen!

 30. Januar 2020

EU-Parlament fordert verpflichtendes EU-Gesetz ein

Wien (OTS/SK) – „Trotz des in der EU geltenden Verbots, dass Frauen für die gleiche Arbeit unterschiedlich bezahlt werden als ihre männlichem Kollegen, verdienen Frauen im EU-Schnitt noch immer durchschnittlich 16 Prozent weniger als Männer. Diese Lohnungleichheit zieht sich ein ganzes Leben durch und gipfelt oft in einer alarmierend hohen weiblichen Altersarmut. Denn der Unterschied zwischen den Pensionen ist mit 40 Prozent noch höher. Das ist und bleibt inakzeptabel. Ohne ökonomische Unabhängigkeit ist es für Frauen schwer, ein wirklich selbstbestimmtes Leben zu führen. Deshalb erwarten wir von der EU-Kommission ein hohes Maß an Verbindlichkeit, um den Gender Pay Gap endlich zu schließen. Das ist Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, hier müssen wir die Mitgliedstaaten endlich in die Verantwortung nehmen“ sagt SPÖ-Europaabgeordnete und Vorsitzende des Frauenrechtsausschusses Evelyn Regner. Im Vorfeld der Präsentation einer neuen Gleichstellungsstrategie stimmt das EU-Parlament heute über eine Resolution zum Gender Pay Gap ab.

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Mehr Transparenz von Ausschreibungen bis hin zu Lohntabellen und Sanktionen gegen säumige Unternehmen sind wesentliche Schritte, die gesetzlich in der EU festgeschrieben werden müssen. „Die Zeit der Freiwilligkeit ist vorbei, es braucht handfeste Verbindlichkeiten. Gut, dass das Kommissionspräsidentin von der Leyen und Gleichstellungskommissarin Dalli erkannt haben“, so Regner und ergänzt: „Island macht vor, wie man erfolgreich die Einkommensschere schließt: Bezahlt ein Unternehmen oder eine Behörde Frauen und Männern in gleicher Position nicht dasselbe Gehalt, setzt es Geldstrafen. Ein solches Modell brauchen wir in ganz Europa!“ Im nächsten Monat erwartet Ausschussvorsitzende Regner die konkreten Pläne der EU-Kommission mit verbindlichen Maßnahmen zur Schließung der Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen, denen bis Ende des Jahres ein verbindliches EU-Gesetz folgen muss.