Die Schaffung einer Kapitalmarktunion, um die Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen, war Gegenstand einer Plenardebatte am 7. Oktober 2015.
Die Europäische Kommission hat erst kürzlich einen Akionsplan mit zwanzig Maßnahmen vorgelegt, um dieses Ziel – Wirtschaftswachstum, Förderung von Investitionen und Schaffung neuer Arbeitsplätze – voranzutreiben. Einige Kernpunkte der Initiative sind unterstützenswert: wie z.B. die Modernisierung der Prospektrichtlinie, damit die öffentliche Kapitalbeschaffung für Unternehmer billiger wird;die Einführung eines wirksamen Europäischen Passes für Fonds sowie die Förderung neuer innovativer Formen der Unternehmensfinanzierung wie Crowdfunding, Privatplatzierungen und Kreditfonds.
Vorsicht ist beim Wiederbelebungsversuch des Verbriefungsmarktes geboten: Gerade die Verbriefungen haben 2008 die Finanzkrise mitverursacht. Dabei wurden „Schrottkredite“ mit einer schlechten Bonität gebündelt als Finanzprodukte an Anleger weiterverkauft. Diese hochkomplexe Finanzinstrumente wurden nach Ausbruch der Krise für die Anleger unattraktiv. Nun soll dieser Markt auf eine „einfache, transparente Art und Weise“ wiederbelebt werden, so die Europäische Kommission. Das wird für uns nur dann akzeptabel sein, wenn diese Investitionsprodukte ein Gütesiegel bekommen und gesichert ist, dass diese Papiere sicher sind.
Der Aktionsplan liegt seit dem 20. September 2015 vor – nun geht es um die konkrete Umsetzung der Maßnahmen.
Bild: © European Union 2015 EP