Am 25. November jährt sich der internationale Tag zur Bekämpfung der Gewalt an Frauen. Gerade durch die Pandemie ist es zu einem unfassbaren Anstieg an häuslicher Gewalt gekommen. Gewalt hat System, deswegen müssen wir auch systematisch und institutionell dagegen vorgehen. Jede Frau und jedes Mädchen MUSS sicher leben können.
Wie ich in meiner Rede im Plenum klar gestellt habe: die Verantwortung dieses Gewaltproblem zu lösen liegt nicht bei den Frauen, die sie erleben. Sie liegt bei den fast nur männlichen Tätern, die in Österreich nach neuesten Erkenntnissen in über 80% der Fälle aus dem nächsten Umfeld kommen und 2/3 österreichischer Herkunft sind. Die hassschürende Rhetorik der Frauenministerin Raab geht also am Thema vorbei. Stattdessen sollte die Regierung sich ein Beispiel an anderen EU-Staaten nehmen: mehr Geld in Beratung, Frauenhäuser und Kampagnen stecken. Bei der Bildung von Burschen ansetzen und vor allem das Thema endlich ernst nehmen. Am Tag meiner Rede veränderte sich bereits die Zahl der Femizide wieder: statt 28 sind es heuer schon 29 Frauenleben, die brutal beendet wurden.
Es ist also höchste Zeit, dass vor allem jene Männer, die schon wissen, dass Gewalt keine Lösung ist, nicht mehr nur beschämt lachen oder gar wegschauen: nein, einschreiten und zwar auch bei einem noch so harmlos klingenden Witz. Gewalt beginnt im Kopf und in verharmlosenden Worten. Wer verstanden hat, dass jede 3. Frau, die man* trifft, Gewalt erlebt hat, versteht auch wie massiv das Problem tatsächlich ist.