Frauen müssen in Europa alle Chancen haben – das gilt auch für die ChefInnenetagen. Seit mittlerweile sieben Jahren blockiert aber eine Minderheit von Mitgliedsstaaten eine Richtlinie im Europäischen Rat, die 40% Frauen in Aufsichtsräten fordert. In der Plenardebatte diese Woche habe ich die deutsche Ratspräsidentschaft daher aufgefordert, aktiv zu werden, und die Richtlinie für eine faire Vergabe von Aufsichtsratsposten in Unternehmen nicht länger zu blockieren.
Teil dieser blockierenden Minderheit sind auch Deutschland, Schweden, Dänemark und die Niederlande. Also Länder, die frauenpolitisch durchaus gute Maßnahmen setzen und im Land selbst bereits eine ähnliche Quotenregelung oder verpflichtende Maßnahmen für mehr Aufsichtsrätinnen haben. Doch sie blockieren die europäische Regelung mit dem fadenscheinigen Argument, dass sie bereits eine Regelung haben und keine europäische brauchen. Diese nationale Kurzsichtigkeit verhindert dann aber Verbesserungen in den anderen EU-Mitgliedsstaaten.
Es ist daher längst überfällig, dass Frauen genauso Normalität im Aufsichtsrat und in allen Managementebenen sind wie Männer. Das 21. Jahrhundert ist nicht das Jahrhundert der gläsernen Decken und Mauscheleien im Hinterzimmer, sondern das der Frauen und der Transparenz.