Gesetzliche EU-Regelung für Unternehmen muss kommen
SPÖ-Europaabgeordnete Evelyn Regner, Vorsitzende des Ausschusses für Frauenrechte und Gleichstellung, bekräftigt anlässlich der heutigen Aussprache im Plenum mit VertreterInnen der EU-Kommission und des Rats: „Frauen müssen in Europa alle Chancen haben – das gilt auch für die Chefetagen. Deshalb fordere ich die deutsche Ratspräsidentschaft auf, aktiv zu werden, und die Richtlinie für eine faire Vergabe von Aufsichtsratsposten in Unternehmen nicht länger zu blockieren.“
„Bereits seit sieben Jahren sind wir uns im EU-Parlament einig, dass es mehr Transparenz in den Aufsichtsräten von börsennotierten Unternehmen braucht. Mit Freiwilligkeit kommen wir hier nicht weit, nur gesetzliche Regelungen bringen echten Fortschritt. Diese Erkenntnis muss jetzt endlich auch bei den Mitgliedstaaten im Rat in Taten umgesetzt werden“, so Regner. Die Richtlinie sieht vor, dass der Anteil an Frauen auf 40 Prozent erhöht werden soll.
Aktuelle Zahlen des Europäischen Instituts für Gleichstellung zeigen, dass es bis Oktober 2019 zwar einen Anstieg auf 28,8 Prozent von Frauen in Aufsichtsräten gab, aber trotzdem immer noch sieben von zehn Aufsichtsratsposten in männlicher Hand sind. „Wir brauchen mehr Tempo, denn die Corona-Krise verschärft die bestehenden Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen weiter. Die Unternehmen dürfen jetzt nicht zurückfallen, deshalb erwarte ich mir heute ein klares Bekenntnis zur Gleichberechtigung von Rat und EU-Kommission“, schließt Ausschussvorsitzende Evelyn Regner.