Evelyn Regner wird Vorsitzende des Ausschusses für Frauenrechte und Gleichstellung

 10. Juli 2019

SPÖ-Europaabgeordnete will Gehaltsschere schließen und Rechte von LGBTIQ-Menschen stärken

Zum ersten Mal seit zehn Jahren steht eine österreichische EU-Abgeordnete wieder einem Ausschuss im Europaparlament vor. „Ich freue mich als Vorsitzende des Ausschuss für Frauenrechte und Gleichstellung für ein Europa einzutreten, in dem Frauen endlich alle Chancen haben. Eine meiner tiefsten Überzeugungen ist, dass Frauenpolitik und Europa zusammen gehören. Für mich steht fest: Im 21. Jahrhundert darf es keinen Unterschied mehr machen, welches Geschlecht man hat oder wen man liebt“, sagt die SPÖ-Europaabgeordnete Evelyn Regner nach ihrer Wahl zur Vorsitzenden.

„Ob in Polen, Ungarn oder in ganz Europa – Frauenrechte sind wieder in Gefahr“, betont Regner und ergänzt: „In den letzten Jahren hat sich das EU-Parlament im Kampf gegen den Backlash als Schutzgarant für Frauenrechte bewiesen. Ich will diese Rolle weiter stärken, denn der Status Quo in Sachen Gleichstellung ist alles andere als zufriedenstellend.“

Neben dem Einsatz für ein gewaltfreies Leben, einer verbindliche Frauenquote in Aufsichtsräten und einem besseren Antidiskriminierungs-Schutz von LGBTIQ-Personen nennt Regner die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen als einen Schwerpunkt ihrer Vorsitzarbeit. Bereits seit 1957 ist in den Verträgen der EU das Bekenntnis für gleichen Lohn von Frauen und Männern für die gleiche Arbeit zu finden, die Realität sehe jedoch anders aus. „Frauen verdienen im europäischen Durchschnitt immer noch um 16,3 Prozent weniger als Männer. Österreich ist mit 21,7 Prozent überhaupt eines der Schlusslichter. Geht es in einem solchen Schneckentempo weiter, wird die Lohnschere noch mindestens vierzig Jahre ein Problem sein. Außerdem sehen wir in Österreich, wie die hohe Teilzeitquote bei Frauen weibliche Altersarmut befeuert. Hier braucht es zum einen rasche Informationskampagnen in den Mitgliedsländern, zum anderen eine Anhebung der Vollzeitbeschäftigungsquote von 75 Prozent für Frauen und Männer. All das muss Eingang in eine neue und verbindliche EU-Gleichstellungsstrategie finden“, so Evelyn Regner, die auch Mitglied im Wirtschafts- und Währungs- sowie Beschäftigungsausschuss ist.