Europas Krisenpolitik muss Fokus auf Frauen legen

 22. Januar 2021

Höchste Zeit für Aufwertung der Sorgearbeit und Gesetz zur Lohntransparenz

Im EU-Parlament werden heute drei Berichte zum Thema Gleichstellung abgestimmt. Es geht um die Position des Europaparlaments zur Gender Equality Strategy, um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Frauen und Frauen in der Digitalisierung. Die Vorsitzende des Ausschusses für Frauenrechte und Gleichstellung, Evelyn Regner, betont, wie wichtig der Schwerpunkt dieser Plenarwoche ist. „Es sind vor allem Frauen, die die Coronakrise momentan stemmen. Die Krise trifft Frauen härter als Männer, vor allem wenn es um die Sorgearbeit, Stress, Gewalt und Arbeitslosigkeit geht. Deshalb muss Europas Krisenpolitik den Fokus auf Frauen legen. Wir müssen dafür sorgen, dass in den Programmen zum Wiederaufbau die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf Frauen konsequent ausgeglichen werden.“

„Was wir nun ganz deutlich sehen ist, dass an einem umfassenden Care Deal kein Weg vorbei führt – Sorgearbeit muss aufgewertet werden und europaweit in qualitative Arbeitsplätze von der Kinder- bis zur Altenbetreuung investiert werden“, so Regner und ergänzt: „Die Präsentation der Gender Equality Strategy der EU-Kommission im letzten Frühjahr war wichtig, aber jetzt müssen endlich konkrete Schritte folgen. Dazu gehört allen voran der Vorschlag zur Lohntransparenz, auf den wir immer noch warten. Denn die Zeit der blumigen Absichtserklärungen ist spätestens seit Ausbruch der Coronakrise definitiv vorbei.“