Arbeitsfreien Tag in EU-Arbeitszeitrichtlinie verankern

 1. Juni 2015

SPÖ-EU-Delegationsleiterin: „Arbeitsfreier Sonntag ist wesentlicher Faktor für gute Work-Life-Balance“


SPÖ-Europaabgeordnete Evelyn Regner, Mitglied im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten, hat am Montag im Rahmen ihrer Veranstaltung zum „arbeitsfreien Sonntag“ im Europäischen Parlament eine Regelung in der geplanten EU-Arbeitszeitrichtlinie gefordert, bei der bestimmte Zeiten für eine Gesellschaft einen besonderen Stellenwert bekommen. „Wir benötigen einen gemeinsamen Zeitpunkt, einen Tag der Pause. Der arbeitsfreie Sonntag ist ein wesentlicher Faktor für eine gute Work-Life-Balance. Vor allem große Unternehmen drängen derzeit massiv auf eine weitere Öffnung des Arbeitsmarktes am Sonntag. Diesem Wunsch sollten wir nicht nachgeben, auch im Sinne einer wichtigen Bremse für unseren beschleunigten Lebensstil“, sagte Regner. Die Veranstaltung fand heute gemeinsam mit der 2011 in Brüssel gegründeten Europäischen Vereinigung für den arbeitsfreien Sonntag und dem EVP-Europaabgeordneten Thomas Mann statt.

 

Gastredner war der renommierte Zeit- und Beschleunigungsforscher Hartmut Rosa von der Universität Jena. Seine Kernaussage: „Moderne Gesellschaften haben trotz Arbeitszeitreduktion zu wenig Zeit. Vor allem in der ‚rush hour of life‘, in den Arbeitsjahren, gibt es kaum eine Möglichkeit einer gesunden Work-Life-Balance. Wichtig ist es daher, Auszeiten zu schaffen, Oasen der Entschleunigung, fern von Technologien und ständiger Erreichbarkeit.“ Ein freier Sonntag habe daher für den Einzelnen/die Einzelne sowie für die Gesellschaft gerade heute eine besonders hohe Bedeutung.