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 7. März 2024

Wiener SPÖ-Frauen laden zu Aktion mit Evelyn Regner am 8. März zum Sammeln von Dankesworten für Systemerhalterinnen und richten klare Forderungen an die Bundesregierung

Anlässlich des internationalen Frauenkampftags rücken die Wiener SPÖ-Frauen mit ihrer Kampagne “Weil das Leben mehr kann” die Zustände in Berufen wie Handel, Reinigung, Pflege und Pädagogik ins Zentrum.

Regner: Lohntransparenz wichtiger Schritt zu Gleichstellung

„Seit vergangenem Jahr ist die von der Sozialdemokratie errungene Lohntransparenzrichtlinie der EU in Kraft. Ein gleichstellungspolitischer Meilenstein für die gesamte Gesellschaft. Die österreichische Bundesregierung zögert jedoch die Umsetzung hinaus und hält sich bedeckt“, kritisiert Evelyn Regner, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. „Dies ist besonders frustrierend für Frauen, denn die Offenlegung von Löhnen, selbst bei kleinen Unternehmen, ist einer der effektivsten Wege, um die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern zu schließen. Die Untätigkeit der Regierung ist ärgerlich, wenn auch wenig überraschend.“

Costa ergänzt: „Wir wollen nicht bis zum Ende der Frist im Jahr 2026 warten müssen. Die Passivität der Regierung sendet ein klares Signal darüber aus, welche Rolle Frauen im konservativen Weltbild spielen. Ohne soziale Grundwerte lässt sich zwar gut Profit machen, aber die Mehrheit der Menschen bleibt dabei auf der Strecke. Das werden wir nicht einfach hinnehmen!“

Regner setzt fort: „Die niedrigen Löhne in Berufen, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, zeigen, dass Frauenarbeit oft weniger wertgeschätzt wird. Es ist zwar wichtig und richtig, Frauen in MINT-Berufe zu bringen, aber das allein löst das Problem nicht. Außerdem: gerade in diesen Berufen ist das Lohngefälle extrem hoch.” Regner betont weiter: “Und so oder so sind Berufe in den ‚Frauensparten‘ unerlässlich. Gerade Berufe wie die Pflege zählen außerdem zu den psychisch und körperlich belastendsten Tätigkeiten. Auch in den systemerhaltenden Berufen besteht eine geschlechtsspezifische Lohnlücke und insbesondere in den Führungsebenen tummeln sich unverhältnismäßig viele Männer. Hier gibt es viele Baustellen, die angegangen werden müssen.“

„Die Lohntransparenzrichtlinie macht deutlich: Wir werden nicht weiter akzeptieren, dass Wertschätzung für männerdominierte Berufe in Form von mehr Gehalt ausgedrückt wird und in frauendominierten Sektoren mit Klatschen und Dankesbekundungen“, so Regner weiter.