Neun Jahre nach der Krise ist die Jugendarbeitslosigkeit in der EU mit 19 Prozent immer noch erschreckend hoch. Laut einer Studie des Eurofound entstehen dadurch jährliche Kosten von 153 Milliarden Euro oder 1,2 Prozent des EU BIPs. Die Jugendgarantie als wichtigste europäische Maßnahme zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit ist mit einem Budget von lediglich 6,4 Milliarden Euro ausgestattet. Der Europäische Rechnungshof stellt fest, dass „mit den verfügbaren Ressourcen aus dem EU-Haushalt allein nicht die gesamte Bevölkerungsgruppe der NEETs erreicht werden kann.
1.
Ist die vorgeschlagene Erhöhung der Mittelausstattung im Rahmen des mehrjährigen Finanzrahmens von 6,4 auf 8,4 Milliarden Euro im europäischen Kontext ausreichend genug, um nachhaltig das Problem der Jugendarbeitslosigkeit zu lösen, wenn Organisationen, wie die ILO, die jährlichen Kosten für die Erreichung aller NEETs auf etwa 21 Milliarden Euro, schätzen? Kann die Europäische Kommission garantieren, dass ausreichend Finanzmittel zur Finanzierung der Jugendgarantie bis 2020 zur Verfügung stehen werden?
2.
43,4 Prozent aller jungen ArbeiterInnen haben temporäre Arbeitsverträge, die laut einer Studie des Europaparlaments von der Qualität niedrigere Standards aufweisen als bei Vollzeitbeschäftigte. Ist die Kommission bereit zusammen mit dem Beschäftigungsausschuss Qualitätskriterien auszuarbeiten, die bei Jobangeboten im Rahmen der Jugendgarantie gelten sollen?