EU-Vorschläge zur Absicherung der Rechte der Beschäftigten in der Plattformökonomie lange überfällig
Wien (OTS/SK) – Heute präsentiert die EU-Kommission Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Plattformökonomie. Für SPÖ-EU-Abgeordnete und Gewerkschafterin Evelyn Regner lange überfällig: „Wir alle bestellen mittlerweile online Essen und Weihnachtsgeschenke oder buchen Ferienwohnungen und Handwerker*innen über verschiedene Internetseiten. Die digitale Plattformökonomie bringt für die Konsument*innen im Alltag viele Vorteile, welcher Druck und welche Ausbeutung aber oft hinter den komfortablen Services stecken, bleibt im Dunkeln. Die Fahrradbot*innen, die viele von uns jetzt im Lockdown wieder mit Pizza und Burger versorgen, müssen endlich genauso abgesichert sein wie Beschäftigte in klassischeren Berufen. Denn viel zu oft verrichten Beschäftigte solcher Plattformen ihre Arbeit scheinselbständig, schlecht bezahlt und schlecht abgesichert, ohne Anspruch auf Gehaltsfortzahlung bei Krankheit oder im Urlaub. Wir müssen sicherstellen, dass Plattformarbeiter*innen grundsätzlich mit anderen Beschäftigten gleichgestellt werden, und die Betreiberfirmen härtere Nachweispflichten erfüllen, wenn aus ihrer Sicht kein Beschäftigungsverhältnis besteht.“ ****
„Die neuen EU-Gesetze müssen die Rechte der Beschäftigten aber natürlich auch unter den besonderen Voraussetzungen der digitalen Plattformökonomie schützen“, gibt Regner zu bedenken. „Viele moderne Unternehmen versuchen ihre Prozesse auf Basis von immer mehr Daten zu optimieren. Hierbei muss aber immer die Privatsphäre der Beschäftigten respektiert werden. Wichtige Entscheidungen im Unternehmen in Bezug auf Arbeitsbedingungen, Gehalt, Arbeitssicherheit, Einstellungen und Entlassungen sollten weiterhin immer von Menschen und nicht von Algorithmen getroffen werden. Ein Bot kann und darf keine Vorgesetzen ersetzen. Und digitale Plattformunternehmen dürfen das Recht der Beschäftigten sich zu organisieren, sowie die Arbeit von Gewerkschaften niemals behindern.“
„Die fetten Gewinne von Amazon und Co., insbesondere auch jetzt in der Pandemie, gehen auf Kosten ihrer vielen Angestellten. Wir müssen prekäre Arbeitsverhältnisse in Europa on- und offline stoppen!“, so Regner abschließend.