Zur Frauenquote: Deutschland soll Blockade auf EU-Ebene beenden

 26. November 2014

Chefverhandlerin des EU-Parlaments will rasche Umsetzung für transparente Bestellungsregeln börsennotierter Aufsichtsräte

 

SPÖ-Europaabgeordnete Evelyn Regner hat im November 2013 als Chefverhandlerin den Bericht für mehr Geschlechtergerechtigkeit bei der Bestellung von Aufsichtsräten bei rund 5.000 europäischen Unternehmen im EU-Parlament zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. „Seither blockiert vor allem Deutschland eine Umsetzung in der Runde der EU-Mitgliedstaaten, dem EU-Rat. Jetzt ist auf nationaler Ebene ein Durchbruch gelungen: Eine 30-prozentige Frauenquote ab 2016 soll kommen, auch für Unternehmen im öffentlichen Bereich. Ich setze nun darauf, dass damit auch Bewegung auf europäischer Ebene gelingt. 30 Prozent sind nicht 40 und schon gar nicht 50 Prozent, aber dennoch ist diese Einigung in Deutschland ein kräftiges Zeichen für die Frauenquote. Deutschland darf nicht die Chancen von Frauen und Männern in ganz Europa blockieren. Es soll seine nationale, aber auch europäische Verantwortung übernehmen“, sagt Regner, Sprecherin der europäischen Sozialdemokraten im Rechtsausschuss am Mittwoch gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

 

2013 waren nur 17,6 Prozent der nicht geschäftsführenden Mitglieder in den größten Unternehmen der Europäischen Union Frauen. Der mit breiter Mehrheit im EU-Parlament angenommene Vorschlag sieht ein Ziel von 40 Prozent des jeweils unterrepräsentierten Geschlechts vor. Die Auswahl soll streng nach transparenten und nachvollziehbaren Kriterien vollzogen werden und damit neben Geschlechtergerechtigkeit auch positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen haben.