Welttag für menschenwürdige Arbeit

 8. Oktober 2014

Nur 3% des Preises für ein T-Shirt entfallen auf den Lohn der NäherInnen. Am 7. Oktober wurde weltweit auf menschenunwürdige Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht und es werden politische Maßnahmen zu deren Bekämpfung gefordert. Dazu zählen unter anderem:

  • das Verbot von Kinderarbeit,
  • größere Anstrengungen zur Gleichstellung von Frauen und Männern im Arbeitsbereich,
  • soziale Sicherung und verbesserten Arbeitsschutz,
  • verstärkter Umweltschutz,
  • verbesserte öffentliche Dienstleistungen und
  • Bekämpfung prekärer Beschäftigungsverhältnisse.

Der Welttag für menschenwürdige Arbeit wurde 2006 im Zuge der Neugründung des Internationalen Gewerkschaftsbunds (IGB) ins Leben gerufen. Die Erstbegehung folgte 2008.

Die Situation in Bangladesch…

Bei einem durchschnittlichen T-Shirt, das in Europa verkauft wird, entfallen derzeit nur drei Prozent des Preises auf den Lohn für die Näherinnen. Mit dem Einsturz mehrerer Textilfabriken in Bangladesch mit vielen Todesopfern, wurden die drastischen Arbeitsbedingungen von 15 Millionen TextilarbeiterInnen in Asien zum Thema der Weltöffentlichkeit. Mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und Löhne, von denen man kaum leben kann sowie schlechte soziale Absicherung sind Ungerechtigkeiten, die wir bekämpfen müssen.

… und in der EU

Auch in der Europäischen Union gibt es vier Millionen TextilarbeiterInnen, für die existenzsichernde Löhne zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen nur ein erster Schritt sind. So soll ein Großteil der ArbeitnehmerInnen aus der Armut geholt werden. Wir dürfen nicht wegschauen, wenn Vollzeitbeschäftigte von ihrer Arbeit nicht leben können und sich im Winter das Heizen nicht leisten können. Für Verbesserungen muss auch die  EU in die Pflicht genommen werden. Dazu braucht es konkrete Maßnahmenbündel, wie verbesserten Zugang zu Rechtshilfe für Opfer von Menschenrechtsverletzungen und existenzsichernde Löhne, um die Arbeitsbedingungen europaweit und international bis 2020 spürbar zu verbessern. Ein Hebel dafür könnten Handelsabkommen sein, in denen solche Maßnahmen festgeschrieben werden. Im Jahr 2012 wurde immerhin Bekleidung im Wert von 90 Billionen Euro importiert.