Resolution des EU-Parlaments kreidet an: Nur Österreich und Lettland haben den Nationalen Aktionsplan zur Kindergarantie noch nicht umgesetzt
Heute zum Internationalen Tag der Kinderrechte wird im EU-Parlament eine Debatte über Chancengleichheit und die soziale Inklusion für Kinder und ihre Familien in Zeiten von Krisen geführt. Morgen wird die zugehörige Resolution abgestimmt. Evelyn Regner, Vize-Präsidentin des EU-Parlaments und Mitglied im Sozialausschuss, sagt: „Die jüngsten Krisen haben auch die Situation vieler Kinder und ihrer Familien in ganz Europa weiter verschlechtert. Dem müssen wir entgegensteuern. Wir müssen sicherstellen, dass alle Kinder Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und Betreuung, gesunden Mahlzeiten, Gesundheitsversorgung und Wohnraum haben. Wir müssen den Familien helfen, die negativen wirtschaftlichen Folgen von Energiekrise und Teuerung abzumindern und Kinder und Familien in prekären Situationen langfristig aus ihrer Situation holen.“
„Es ist beschämend, dass die österreichische Regierung, neben der lettischen Regierung, die einzige ist, die den nationalen Aktionsplan für Kindergarantie noch nicht umgesetzt hat. Dieser hätte im März 2022 vorgelegt werden müssen. 353.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren waren laut Eurostat 2022 in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Das ist mehr als jedes fünfte Kind. Diese Zahlen sollten auch die Regierung zu schnellem Handeln aufrufen. Es ist unverständlich, warum unsere Regierung es nicht schafft, nationale Maßnahmen zu setzen und den Kindern und ihren Familien zu helfen. Die Europäische Kindergarantie ist ein großartiges Werkzeug, das endlich auch in Österreich umgesetzt werden muss. Zudem fordern wir die weitere Finanzierung der EU-Kindergarantie mit weiteren 20 Milliarden Euro bis 2027 im mehrjährigen Finanzrahmen der EU. Kinder sind unsere Zukunft, in sie müssen wir investieren. Und wir werden in 10 Jahren sehen, dass es die wertvollste Investition überhaupt war“, ergänzt Regner.