Sacharow-Preis 2016

 13. Dezember 2016

„Von hier aus möchte ich dem IS und allen Terroristen weltweit sagen: Wenn ihr für euch selbst den Weg der Schmach gewählt habt, so hat Europa den Pfad der Menschlichkeit und Ehre gewählt.“ – gebannte Stille im Plenarsaal des Europäischen Parlaments, als die Sacharow-Preisträgerinnen Lamiya Aji Bashar und Nadia Murad ihre Reden hielten. Trotz unvorstellbarem Leid sind sie so stark, so positiv.

 

Der „Sacharow-Preis für geistige Freiheit“ wird jährlich vom Europäischen Parlament vergeben. Dieses Jahr ging er an die beiden jesidischen Frauen Nadia Murad (23) und Lamiya Aji Bashar (18). Die beiden wurden vom ISIS/Daesh entführt und berichten seit ihrer Befreiung über die Verbrechen, die sie erfahren mussten. Ihr Mut und ihre Erzählungen liefern wichtige Beweise gegen die Verbrechen von ISIS/Daesh und schaffen Bewusstsein für die dramatische Situation der jesidischen Minderheit. Mit dieser Auszeichnung soll auch politischer Druck erzeugt werden um das Töten an den JesidInnen als Genozid anzuerkennen.

 

Durch die Preisverleihung hat Lamiyas kleiner Bruder Wad (12) seine Schwester wiedergefunden. Er hatte die letzten 18 Monate in einem Lager verbracht. Lamiyas und Wads Eltern und Geschwister sind tot, ermordet vom IS/Daesh.

 

Die Vergabe des Sacharow-Preises 2016 kann hier nachgesehen werden: https://www.europarltv.europa.eu/de/programme/world/sakharov-prize-winners-want-is-brought-to-justice