Verkehrsministerrat in Brüssel – Minister Hofer vergisst auf die LKW-Fahrer
„Die Zustände auf den Autobahnen sind unhaltbar: Fahrzeiten von 15 Stunden am Stück, monatelanges Leben ohne feste Unterkunft, oft mit dem Lastwagen als einzige Schlafmöglichkeit und dafür schaut am Ende nur ein Hungerlohn raus. Verkehrsminister Hofer darf vor dieser alarmierenden Situation nicht die Augen verschließen. Was er aber heute im Rat als Kompromiss vorlegt, bringt keinerlei Verbesserungen für die Beschäftigten, sondern würde Lohn- und Sozialdumping in Österreich massiv verschärfen“, stellt Evelyn Regner, sozialdemokratische Chefverhandlerin im EU-Parlament für die Entsende-Richtlinie im Straßenverkehr fest und ergänzt: „Lkw-FahrerInnen sollen keine Beschäftigten zweiter Klasse sein. Es geht um menschenwürdige Arbeitsbedingungen: Die Entsende-Richtlinie muss auch für Lkw-FahrerInnen vom ersten Tag an gelten, dafür kämpfe ich Seite an Seite mit den Gewerkschaften weiter!“
Karoline Graswander-Hainz, Verkehrssprecherin der SPÖ im Europaparlament betont: „Der Druck, noch schneller und billiger zu fahren, ist für die Lkw-FahrerInnen groß. Übermüdete FahrerInnen sind ein Risiko für den gesamten Straßenverkehr. Es braucht eine ordentliche Kontrolle der Lenk- und Ruhezeiten. Dazu benötigt es in erster Linie eine raschere Einführung des intelligenten Tachografen, als von der EU-Kommission vorgeschlagen wurde. Statt einer weiteren Ausdehnung der Fahrzeit und weiteren Schlupflöchern für die Unternehmen sollte sich der österreichische Ratsvorsitz hinter die Beschäftigen und die AutofahrerInnen stellen!“