Regner: Auch Superreiche müssen Steuern zahlen!

 1. Juni 2017

Neue Studie zeigt enormes Ausmaß von Steuerhinterziehung auf

 

„Der Panama Papers Untersuchungsausschuss zeigt uns, wie leicht Superreiche und globale Multis heute Steuern hinterziehen können. Eine neue Studie der ÖkonomInnen Annette Alstadsaeter, Niels Johannesen und Gabriel Zucman zeigt nun, in welch erschreckend hohem Ausmaß sie das auch tun“, sagt Evelyn Regner, die Sprecherin der Europa-SPÖ. Die Studie hat die Daten der panamaischen Anwaltsfirma Mossak Fonseca und der Schweizer HSBC Bank mit den Daten skandinavischer Steuerbehörden verglichen. Durch die dortigen Transparenzgesetze lässt sich das enorme Ausmaß an Steuerhinterziehung nachvollziehen.

 

„Laut der Studie werden 30 Prozent des Einkommens von Superreichen nicht versteuert. Im Bevölkerungsdurchschnitt sind es hingegeben nur drei Prozent. Das ist ungerecht, es ist inakzeptabel und es muss aufhören. Steuern sind keine milde Gabe, sie sind der Beitrag zum Funktionieren der Gesellschaft. Krankenhäuser, Spitäler,  Schulen und Universitäten sind nur zu finanzieren, wenn jeder und jede einen fairen Beitrag leistet“, sagt Regner.

 

Die Zahlen zeigen einmal mehr, was wir schon lange wissen – nicht nur ein paar schwarze Schafe sondern Systemfehler – die Reichen richten sichs. Die aktuelle Studie zeigt, wie notwendig unsere Arbeit im Europäischen Parlament ist, diese Steuersümpfe trocken zu legen. Wir brauchen Transparenz, denn Steuerhinterziehung blüht im Verborgenen. Dafür müssen wir die wirtschaftlichen EigentümerInnen hinter Briefkastenfirmen sichtbar machen und anonyme Briefkastenfirmen endlich verbieten. Wir müssen mit öffentlicher Berichterstattung von Unternehmen, dem sogenannten public country-by-country reporting, zeigen, welche Summen große Unternehmen in Steuersümpfen verschieben. Wir müssen Kapitalverkehrskontrollen bei Überweisungen in Steuersümpfe einführen und diese bei mangelnder Kooperation auch sanktionieren. Denn die Öffentlichkeit hat ein Recht zu erfahren, wer Steuern hinterzieht und sich damit aus der Verantwortung für unsere Gesellschaft stiehlt. Nur durch Transparenz werden wir den Druck erzeugen, um den Superreichen unmissverständlich klar zu machen: Zahlt gefälligst eure Steuern wie alle anderen auch“, schließt Regner.

 

Link zur Studie: http://gabriel-zucman.eu/files/AJZ2017.pdf