Referendum: Wird Großbritannien zu Kleinbritannien?

 14. Juni 2016

Die Britinnen und Briten müssen sich in wenigen Tagen entscheiden: In der EU bleiben aussteigen? Für mich ganz klar: Ich kann mir Europa nicht ohne Großbritannien vorstellen. In der globalisierten Welt kann kein europäisches Land alleine mehr eine bedeutende Rolle spielen.

 

Die Herausforderungen können nicht von einzelnen Mitgliedstaaten bewältigt werden: ob Integration und Aufnahme von Flüchtlingen, die Folgenbekämpfung der Finanz- und Wirtschaftskrise oder die klimatischen Herausforderungen.

 

Die Umfragen lassen noch nicht erahnen, wie die Abstimmung ausgeht. Sowohl die „BREMAIN“ wie auch die „BREXIT“-Befürworter halten sich bei 50:50 die Waage. Egal wie das Ergebnis letztendlich aussieht, die Stimme der Bevölkerung ist zu respektieren.

 

Ein Austritt birgt soziale, wie auch wirtschaftliche Folgen für die britischen, wie auch für die europäischen BürgerInnen. Bei einem Austritt würde Großbritannien voraussichtlich in eine Rezension schlittern, Europa jahrelang nur mit sich selbst beschäftigt sein und leiden würde am Ende erst recht die Bevölkerung.

 

Auch anderorts wird unbesonnen argumentiert. Zu glauben, dass allein ein „lästiger Bremser“ innerhalb der EU wegfällt, ist mehr als kurzsichtig. In einer Zeit, wo sich die Union keine Alleingänge leisten kann, könnte ein Austritt andere Mitgliedstaaten nachziehen lassen und eine konstitutionelle Krise in Gang setzen.

 

Aus all diesen Gründen hoffe ich am 23. Juni weiter auf ein „Großbritannien in der EU, anstelle eines Kleinbritanniens am Rande der Union.“