Eines der wichtigsten Themen in der letzten Plenarwoche des EU-Parlaments 2021 war wie das EU-Parlament als Arbeitsplatz besser gegen jegliche Form von Belästigung vorgehen kann und sie vor allem auch verhindert. Nach über einem halben Jahr, in denen ich und mein Team intensiv verhandelt haben, haben wir endlich verpflichtende Maßnahmen durchgesetzt! Das nicht zuletzt gegen den Widerstand der konservativen und rechtsradikalen Abgeordneten, auch aus Österreich. Seit 2018 gab es Bestrebungen für stärkere Verpflichtungen, die bisher immer an diesem Widerstand gescheitert sind. Dabei können wir aber nicht vergessen, dass das EU-Parlament und die anderen europäischen Institutionen tausende Menschen beschäftigen, die aus der gesamten EU auf einen Fleck zusammenkommen. Zusammenarbeiten zu können, frei von vor allem sexueller Belästigung, ist daher eine Krenfrage
Konkret geht es um eines: Respekt am Arbeitsplatz! Tatsächliche und gefühlte Macht sind oft Auslöser von Grenzüberschreitungen und daher ist es besonders wichtig, dass jene in Machtpositionen geschult werden, aber auch alle Mitarbeiter_innen wissen was Belästigung ist und respektvoll miteinander umgehen.
55% aller weiblichen Arbeitnehmer_innen in der EU wurden bereits belästigt – im Dienstleistungsbereich sind es sogar 61%. In 90% der Fälle von Männern, meistens Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten. Im EU-Parlament sind ab dem neuen Jahr nun Schulungen gegen Belästigung für alle, inklusive uns Abgeordnete, verpflichtend. Solche Schulungen und respektvoller Umgang am Arbeitsplatz sollten normal sein. Wir alle waren entweder schon selbst betroffen oder kennen Kolleg_innen, die belästigt wurden. Die Annahme dieser Entschließung ist ein großer Schritt in die richtige Richtung und hoffentlich Vorbild für viele andere Institutionen!