Sehr geehrter Herr Kommissionspräsident, in Ihrer heutigen Rede haben Sie den Finger in einige europäische Wunden gelegt. Wenn Sie davor warnen, dass es in Europa keine Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse geben soll, dann sind wir im Kern der sozialen Frage. Europa wird sozial sein, oder wird nicht sein. Das bedeutet, dass wir nicht mehr wegschauen dürfen, wenn ein Arbeiter in Osteuropa weniger als die Hälfte verdient als ein Arbeiter in Westeuropa. Genauso wenig dürfen wir wegschauen, wenn in Südeuropa jeder zweite Jugendliche keinen Job hat und gleichzeitig junge Menschen in ganz Europa nur prekär beschäftigt werden. Wir brauchen eine Europäische Union der Sozialstandards – dafür haben Sie, Herr Juncker, meine volle Unterstützung. Und auch bei Ihrem Vorschlag zur Schaffung einer europäischen Arbeitsmarktbehörde haben Sie meine volle Unterstützung. Es führt auch kein Weg daran vorbei, die Entsenderichtlinie endlich zu überarbeiteten. Das Prinzip: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort muss endlich Realität werden. Machen wir uns an die Arbeit!