In Österreich haben wir alle Zugang zum besten Trinkwasser der Welt. Für uns erscheint das oft alltäglich, für Millionen von Menschen ist es aber keine Selbstverständlichkeit – auch nicht in Europa. Im Zuge der Initiative „Right2Water“ haben fast zwei Millionen EuropäerInnen ihre Stimme für sauberes Trinkwasser erhoben.
In der Vergangenheit hat es viele Versuche gegeben, die Versorgung mit Trinkwasser in die Hände von privaten Unternehmen zu geben. Die Privatisierung hat aber fast immer zu einer Verschlechterung der Versorgung, zu weniger Infrastruktur-Investitionen und Preiserhöhungen geführt. Auch wir müssen unseren Zugang zu sauberem Wasser schützen. Gewinnorientierte Unternehmen können das nicht garantieren. Wasserversorgung und Abwasserwirtschaft sind zentrale Aufgaben des Gemeinwohls, hier haben die Profitinteressen großer Konzerne keinen Platz. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein Menschenrecht!
Leider fanden unsere Anliegen diese Woche im Europaparlament nur eingeschränkt Unterstützung. Es wurde über die neue EU-Trinkwasserrichtlinie abgestimmt. Immerhin ist es gelungen, in einigen Punkten die klein strukturierte, öffentliche Wasserversorgung wie in Österreich zu schützen. Allerdings könnte das Abstimmungsergebnis auch höhere Kosten für die KonsumentInnen und die kleinen Wasserversorger bedeuten und somit auch einen Privatisierungsdruck durch die Hintertür. Profitinteressen haben aber im Leitungswasser nichts zu suchen. Wir brauchen Regeln, die unseren Zugang zu sauberem und leistbarem Wasser auch in Zukunft sichern. Nun beginnt der Balanceakt für den österreichischen EU-Ratsvorsitz, in den Verhandlungen den Schutz der Gesundheit, besseren Zugang zu Trinkwasser und die Wirtschaftlichkeit zu vereinen.