Meine Rede am 13.03.2017 über Diskriminierungen beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen:
„Sehr geehrte Frau Kommissarin! Ich möchte mich bei der Berichterstatterin Agnieszka Kozłowska für die gute Zusammenarbeit bedanken bei ihrem Bericht über den gleichberechtigten Zugang zu Gütern und Dienstleistungen. Da sie, wie ich, das Ziel verfolgt eine Gleichstellung für alle Menschen in Europa erreichen zu wollen. Die Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung ist ein Indikator für den Entwicklungsstand der Demokratie und deshalb ist es besonders bedauerlich, dass Diskriminierung in vielen Fällen immer noch den Alltag der Menschen bestimmt. Denn wer kennt das nicht? Der Wegwerf-Rasierer für Frauen kostet um einiges mehr als quasi das selbe Produkt, das es für Männer gibt. Der Kurzhaar-Schnitt für eine Frau ist um einiges teurer als der selbe Haarschnitt für einen Mann. Und so weiter und sofort. Da können wir alle aus unserem Alltag unzählige Beispiele nennen und es ist unserere Wirklichkeit. 10 Jahre ist es jetzt her, seitdem die Richtlinie über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen umgesetzt werden musste. Vieles ist geschehen, aber es gibt natürlich noch zahlreiche Tücken, die der Alltag bietet und vielfach sind diese Unterschiede quasi in unserer Gesellschaft so eingebrannt und werden so als normal empfunden, dass man es oft gar nicht mehr merkt. Im öffentlichen Raum sind es oft Mütter und stillende Frauen, die mit Benachteiligungen zu kämpfen haben. Sie können viele Dienstleistungen nicht nutzen und werden manchmal z.B. gerade am Flughafen trotz eines gültigen Tickets einfach stehen gelassen. Betroffen sind Frauen auch von höheren Kosten und unterschiedlicher Presigestaltung bei Versicherungs- und Kreditprodukten.Die Preise werden auch bei anderen Gütern und Dienstleistungen oft geschlechtspezifisch ausgestaltet und es gibt noch immer diese expliziten Ausnahmen im Bereich der Medien, Werbung und Bildung. Und das zu ändern, wäre natürlich schon sehr erstrebenswert. Mit kleinen aber stetigen Schritten kommen wir hier im Europäischen Parlament voran. Die Kommission ist jetzt gefordert eine Studie für den Bereich Werbung durchzuführen und ich ersuche sie wenigstens das zu unterstützen. Danke!“