Diese Woche fanden der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und die Verleihung des Sacharow Preises an Denis Mukwege statt. Zwei wichtige Zeichen für den Schutz von Frauen, denn Dr. Mukwege behandelt als Gynäkologe Frauen, die von Vergewaltigungen betroffen sind, welche im Kongo als Kriegswaffe eingesetzt werden.
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. An diesem und den darauffolgenden 16 Tagen gegen Gewalt wird auf die gesellschaftliche Situation von Frauen, die von Gewalt betroffen sind, aufmerksam gemacht. Ich finde es empörend, dass jede dritte Frau in Europa mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen war. Das dürfen wir als Gesellschaft nicht hinnehmen, sondern müssen Rahmenbedingungen schaffen, die Frauen ein selbstbestimmtes Leben frei von Gewalt und Unterdrückung ermöglichen. Das gilt auf europäischer und natürlich auf nationaler Ebene. Österreich beispielsweise hat die Istanbul-Konvention, die den Schutz von Frauen zum Ziel hat, zwar ratifiziert, angewendet wird sie allerdings noch mangelhaft.
Sacharow-Preisträger Dr. Mukwege
Der diesjährige Gewinner des Sacharow-Preises ist der kongolesische Gynäkologe Dr. Mukwege.
Er gründete das Panzi-Spital in Bukavu in der Demokratischen Republik Kongo. Dort behandelt er seit über 15 Jahren Opfer von Vergewaltigungen. Mukwege hat bereits über 40 000 Frauen operiert und ihnen auch auf psychologischer Ebene geholfen. Im Kongo werden Vergewaltigungen häufig als Kriegswaffe eingesetzt, was Familien und die Zivilgesellschaft enorm hart trifft. Dabei handelt es sich meiner Ansicht nach um ein besonders abscheuliches Kriegsverbrechen, das auch als solches geahndet werden muss.
Noch am Tag vor der offiziellen Preisverleihung luden wir Dr. Mukwege ein, in der Fraktionssitzung der Europäischen SozialdemokratInnen zu sprechen. Für mich ist er ein mehr als würdiger Preisträger und eine ausgesprochen inspirierende Persönlichkeit. Selbst als er einem Anschlag auf sein Leben entgingt, hat er sich nicht entmutigen lassen und seine wichtige Arbeit unermüdlich fortgesetzt. Das verdient unsere Anerkennung, unserem Respekt und vor allem unsere Unterstützung.
Das Europäische Parlament vergibt den Sacharow-Preis für geistige Freiheit seit 1988 jährlich an AktivistInnen und Organisationen, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen. 2013 erhielt ihn Malala, ein 16 jähriges pakistanisches Mädchen, das sich für das Recht auf Schulbildung für Mädchen einsetzte. Weltweit bekannt wurde sie, als sie ein Attentat der Taliban überlebte.