Am Dienstag wurde der Internationale Gedenktag für Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten begangen. Wenige Tage zuvor war der zweite Jahrestag der Rana-Plaza-Katastrophe in Bandlagesh, zu dem das Europäische Parlament gestern in Straßburg eine Resolution verabschiedete.
Missachtung von Grundrechten
Zwei Jahre ist dieser katastrophale Einsturz des Fabrikgebäudes in Bangladesh mit über 1100 Toten nun her. Es ist lediglich eines von vielen, schrecklichen Beispielen weltweit, das die konsequente Missachtung des Grundrechts auf Sicherheit und Gesundheit aufzeigt.
Wie The Guardian berichtete, warten geschätzte 3000 Betroffene der Rana-Plaza-Katastrophe – zwei Jahre später- immer noch auf 30% des ihnen zustehenden Anteils. Von einer echten Kompensation seitens der verantwortlichen Konzerne kann also keine Rede sein. Das finde ich absolut inakzeptabel.
Verantwortung erfüllen
Es geht um soziale, aber vor allem um rechtliche Verantwortung. Es geht um Unternehmen, die sich dieser Verantwortung offenbar schlichtweg entziehen können. Auch wir in der Europäische Union, welche einen der größten Absatzmärkte asiatischer Produkte bildet, haben eine Verantwortung gegenüber den betroffenen ArbeitnehmerInnen zu erfüllen: Europäische Unternehmen sollen sich nicht hinter einer Sub-Unternehmerkette verstecken können und so durch die offensichtlichen Missstände sogar noch profitieren!
Grundrechte überall verteidigen
Wir müssen jene Werte, die wir uns selbst durch unsere EU-Grundrechte-Charta auf die Fahnen geschrieben haben, auch nach außen tragen anstatt diese vorherrschenden Praktiken zu tolerieren. Der Internationale Gedenktag, zu dem vor allem Gewerkschaften global aufgerufen haben, ist ein wichtiges Ereignis, um dafür mehr Bewusstsein zu schaffen.
Als Gewerkschafterin uns Sozialdemokratin bin ich zutiefst davon überzeugt, dass diese Rechte für alle Menschen gelten – egal, wo sie geboren sind. Dafür werde ich mich auch weiterhin mit aller Kraft einsetzen.