Große Mehrheit der Franzosen will Le Pens Frexit nicht
„Auch wenn Marine Le Pen nun wohl in die Stichwahl einzieht, dürfen wir nicht vergessen, dass die Mehrheit der Französinnen und Franzosen nicht für sie gestimmt hat“, sagt Evelyn Regner, Delegationsleiterin der SPÖ-EU-Delegation, und ergänzt: „Die große Mehrheit möchte auch in Frankreich keinen Ausstieg aus einem gemeinsamen Europa. Jetzt müssen sich die proeuropäischen Kräfte zusammenschließen, denn mit Emmanuel Macron gibt es eine proeuropäische Alternative zu Le Pen und ihren verrückten Frexit-Ideen.“
„Allerdings haben die BürgerInnen mit Recht Sorgen und Ängste. Wie sehr sich viele Menschen von der Politik zurückgelassen fühlen, hat sich heute im knappen Ausgang der ersten Wahlrunde gezeigt. Zu viele Junge haben in Frankreich keinen Job, der Terror und die Reaktionen darauf haben das Land verändert, die Wirtschaft strauchelt. Viele fühlen sich abgehängt, haben Angst vor einem Abstieg und sehen sich ohne Zukunftsperspektive von der Politik vergessen. Überall in Europa werden diese berechtigten Sorgen der Menschen von den Rechtsdemagogen missbraucht, um Verunsicherung und Angst zu schüren. Die Antwort darauf liegt allerdings nicht im Nationalismus, sondern in einem wirklich sozialen Europa. Wer auf soziale Grundrechte pfeift oder gar die Sozialunion in Frage stellt, der macht das Geschäft der Rechtsdemagogen. Das muss die Lehre aus dieser Wahl sein. Die Zukunft Europas – und auch die Frankreichs – liegt in einer starken sozialen Union.“