Finanz muss mit vollem Einsatz gegen Steuerbetrug vorgehen

 4. Mai 2016

SPÖ-EU-Delegationsleiterin: Australien setzt 1.300-köpfige Task-Force ein und plant Steueroasen-Strafsteuer von 40 Prozent für Multis

Wien (OTS/SK) – „Australien intensiviert mit Strafmaßnahmen sowie einer 1.300-köpfigen Steuer-Task-Force den Kampf gegen Steuertricksereien der großen Konzerne wie Google, Starbucks & Co. Bis 2020 sollen damit 2,6 Milliarden Euro ins australische Budget fließen. Auf die EU umgelegt wären das 27.500 ExpertInnen und KontrolleurInnen im Dienst der Bürgerinnen und Bürger“, sagt SPÖ-EU-Delegationsleiterin Evelyn Regner, die Mitglied im Lux-Leaks-Sonderausschuss TAXE des Europäischen Parlaments ist. ****

Regner: „Wir müssen viel stärker als bisher gegen die Aushöhlung der europäischen Steuersysteme vorgehen. Die Steuervermeidungsstrategien verursachen einen enormen Schaden in den öffentlichen Haushalten. Neben dem Schließen von gesetzlichen Regelungslücken braucht es vor allem eine gemeinsame europäische Vorgehensweise, damit Unternehmen und reiche Private nicht wie bisher ganze Staaten gegeneinander ausspielen können. Einzelne Länder wie Österreich engagieren sich bereits und setzen mehr Personal im Finanzbereich ein. Europaweit muss hier allerdings nach australischem Vorbild noch viel ambitionierter vorgegangen werden.“ In Australien müssen multinationale Konzerne laut den gestern bekannt gegebenen Regierungsvorschlägen Strafsteuern von 40 Prozent bezahlen, wenn sie Gewinne in Steueroasen verlagern. Der übliche Steuersatz für Unternehmen liegt in Australien derzeit bei 30 Prozent.