Das EU-Parlament hat sich in dieser Woche für ein Verbot von Plastikprodukten ausgesprochen, die am häufigsten unser Wasser verschmutzen. Konkret geht es zum Beispiel um Wattestäbchen oder Plastik-Löffel. Klar ist, Plastik, das nur einmal verwendet wird, müssen wir drastisch reduzieren. Für viele Einwegprodukte gibt es auch längst nachhaltige Alternativen. Die Vermüllung unserer Meere ist eine Umweltkatastrophe, die uns alle betrifft. Wenn wir nicht handeln, wird es bis 2050 mehr Kunststoff als Fische in den Meeren geben. Die Tonnen an Plastik bedrohen nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unsere Gesundheit. Vor kurzem erst haben Wiener ForscherInnen erstmals Mikroplastik im menschlichen Darm nachgewiesen.
Die neue Richtlinie legt aber auch einen Fokus auf die Sammlung, Recycling und bessere Kennzeichnung durch die HerstellerInnen. Zum Beispiel sollen 90 Prozent aller Einwegplastikflaschen recycelt werden, und in Zukunft aus einem Mindestanteil aus recyceltem Material bestehen. Das bedeutet weniger Müll und in der Folge weniger Rohölverbrauch und weniger CO2-Ausstoß. Durch bessere Kennzeichnung wird es für uns alle leichter zu sehen, wo welches Plastik enthalten ist und ob und wie es recycelt werden kann. Auch die HerstellerInnen dürfen wir nicht aus der Verantwortung entlassen, sie müssen die Gemeinden in Zukunft stärker bei der Sammlung und der Reinigung von Plastikmüll unterstützen.
Immer mehr BürgerInnen legen bewusst Wert darauf, ihren Alltag nachhaltig zu gestalten. Das EU-Parlament hat diesen Wunsch aufgegriffen und ein wichtiges Signal gegen die immer größer werdenden Plastikmüllberge gesetzt. Jetzt sind die Mitgliedstaaten gefordert, schnell mit uns zu verhandeln, um noch vor den Wahlen Ergebnisse liefern zu können.