Cyberviolence

 17. Dezember 2021

In den letzten Tagen und Wochen haben wir rund um den 25. November, dem internationalen Tage gegen Gewalt gegen Frauen, besonders häufig über physische und häusliche Gewalt gesprochen. Ein relativ neues Phänomen der Online-Gewalt, cyberviolence, rückt aber immer mehr in unseren Fokus. Daher haben wir im EU-Parlament dazu einen Bericht verabschiedet, der richtungweisend für die Gesetzesinitiative der EU-Kommission zu geschlechterbasierter Gewalt sein soll. 1 von 10 Frauen ab dem Alter von 15 Jahren hat bereits online Gewalt erlebt, 7 von 10 waren von Cyber Stalking betroffen. Das sind die alarmierenden Schätzungen, die unseren Bericht ausgelöst haben.

Gleichzeitig besteht der Tatbestand in den meisten EU-Ländern nicht und vor allem – hier ist der Zusammenhang mit den ebenfalls wichtigen Digitalmarkt- und dienstleistungsrichtlinien deutlich – nehmen sich online Plattformen viel zu oft und viel zu schnell aus der Verantwortung. Genau hier muss angesetzt werden! Verfahren müssen schneller gehen, Plattformen Vorwürfe ernst nehmen und vor allem Frauen und Mädchen geschützt werden. Online und offline Gewalt sind im Endeffekt zwei Seiten derselben Münze und dementsprechend auch zu behandeln. Frauenrechte sind Menschenrechte, auch online, und spätestens die Betroffenheit von Gewalt on- und offline zusammengenommen sollte das Thema der Gleichstellung auf die höchste politische Ebene und ganz oben auf die Prioritätenliste heben. Frei sein bedeutet frei sein von jeglicher Art von Gewalt und keine Abhängigkeiten (vor allem keine finanziellen)!