Die Coronakrise hat die bereits vorher bestehenden katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen von vielen Beschäftigten nochmal deutlich gemacht. Darunter vor allem SaisonarbeiterInnen wie ErntehelferInnen und andere grenzüberschreitend tätige Menschen wie Pflegekräfte. Beide Gruppen wurden sogar extra nach Österreich eingeflogen anstatt den vielen Freiwilligen vor Ort einen fairen Lohn zu zahlen. Das EU-Parlament fordert in einer gemeinsamen Resolution fast aller Parteien nun Maßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen aller grenzüberschreitend arbeitenden Menschen in Europa unabhängig von ihrer Herkunft.
Vor allem ErntehelferInnen haben es schwer: Sie sind von ihren ArbeitgeberInnen abhängig und wie letzte Enthüllungen in Österreich zeigen, sind die Bedingungen sehr schlecht. Mit verstärkten Kontrollen, gemeinsamen europäischen Mindeststandards und einer Europäischen Sozialversicherungsnummer wollen wir im EU-Parlament endlich bessere Arbeitsbedingungen schaffen. Auch in den langfristigen Plänen der EU-Kommission zum Grünen Wandel muss qualitative Arbeit und faire Entlohnung eine wichtige Rolle spielen.
Außerdem verlangt unsere Resolution auch besseren Schutz für alle anderen grenzüberschreitend Tätigen wie PendlerInnen, die in einem anderen Land arbeiten als sie leben, und entsandte Beschäftigte. Für sie müssen die innereuropäischen Grenzen so bald als möglich geöffnet werden und umfangreiche, aktuelle Informationen zu sowie Schutz vor Covid-19 gegeben sein.