EU-Abgeordnete fordert Aufnahme des Abtreibungsrechts in die Europäische Grundrechtecharta und Streichung aus dem österreichischen StrafgesetzbuchDer 28. September markiert den internationalen Tag für sichere Abtreibungen. Anlässlich dieses wichtigen Tages sagt die Vize-Präsidentin des EU-Parlaments und SPÖ-Politikerin Evelyn Regner: „Das Recht auf Abtreibung ist ein Frauenrecht, ist ein Menschenrecht. Jeder Mensch in Europa hat das Recht auf eine umfassende Gesundheitsversorgung. Und im Rahmen dieser muss jeder Frau das Recht auf den Zugang zu einem sicheren Schwangerschaftsabbruch zustehen. Wenn wir eins aus den Erfahrungen der letzten Jahre gelernt haben, dann dass eine Einschränkung von Abtreibungen nie zu einem Rückgang führt, sondern nur dass diese unsicherer werden und wir das Leben tausender Frauen aufs Spiel setzen.” |
„In den letzten Jahren gab es viele Negativbeispiele zu beobachten – Frauen, die in Ungarn oder Kastilien-León Herztöne vor dem Abbruch anhören müssen und das de facto Abtreibungsverbot in Polen sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. In Österreich ist eine Abtreibung im Rahmen der Fristenlösung nur in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft straffrei und noch fest im Strafgesetzbuch verankert. Wir müssen endlich das Stigma beenden, das Frauen aufgedrängt wird, dass sie ,eine Straftat’ begehen würden. Außerdem müssen Frauen derzeit in vielen Teilen unseres Landes nicht nur hohe Kosten für eine Abtreibung stemmen, sondern auch weite Fahrten auf sich nehmen, um einen Eingriff durchführen zu lassen: In Vorarlberg will der einzige Arzt, der momentan Abtreibungen durchführt, demnächst in Pension gehen. Gleichzeitig schwappt die Anti-Abtreibungs-Stimmungsmache mit millionenschwer finanzierten ,Anti-Choice´-Kampagnen aus den USA zu uns rüber. Diesen Negativtrends für Frauenrechte in der EU muss ein Ende gesetzt werden! Daher müssen wir endlich die Aufnahme des Rechts auf Abtreibung in die Europäische Grundrechtecharta durchsetzen und auf Bundesebene eine Streichung von Abtreibungen aus dem Strafgesetzbuch veranlassen. Wir leben im Jahr 2023, es ist höchste Zeit für weitreichende Fortschritte bei Frauenrechten!“, so Regner.