Die Arbeit des „LuxLeaks“-Sonderausschusses zu Steuervorbescheiden und andere Maßnahmen ähnlicher Art oder Wirkung (TAXE2) wurde mit einem umfangreichen Bericht und konnkreten Vorschlägen für fairen Steuerwettbewerb abgeschlossen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Kampf gegen Steuerhinterziehung, -umgehung und staatlich organisiertes Steuerdumping.
Wir – die Mitglieder des TAXE2-Ausschusses – erhielten erstmalig Zugang zu internen vertraulichen Kommissionsdokumenten und konnten so die Arbeit des TAXE1 Ausschusses vertiefen und fortsetzen.Wie im angenommenen Bericht festgehalten wird, existieren in der Europäischen Union 28 komplizierte nationale Steuersysteme, die zu Steuerschlupflöchern führen. Hier herrscht erheblicher Handlungsbedarf. Eine gemeinsame Körperschaftsbemessungsgrundlage wird von uns als Teillösung des Problems gefordert. Weitere Forderungen des TAXE2-Ausschusses ist die Etablierung eines Studienzentrums, um vergleichende Analysen durchzuführen und die nationalen Steuersysteme miteinander zu vergleichen, eine einheitliche Quellensteuer, damit in Zukunft kein Gewinn die Europäische Union verlässt ohne einmal versteuert zu werden und natürlich die öffentliche länderspezifische Berichterstattung. Das bedeutet konkret die Offenlegung von Umsatz, Gewinn und Mitarbeiterzahl der Unternehmen pro niedergelassenem Land, sowie die entrichtete Steuer. So können Briefkastenfirmen leichter identifiziert werden.
Die Steuerberatungskonzerne, welche oftmals eine Doppelfunktion übernehmen, in dem sie Unternehmen beraten und gleichzeitig auch ihre Angaben kontrollieren, sollen sich als erster Schritt an ein Ehrenkodex halten. Grundlegende Probleme der Gewinnverschiebung wie Verrechnungspreise aber auch Patentboxen wurden von der Kommission bisher nicht angegangen. Hier fordern wir rasche legislative Maßnahmen.