Wir haben es geschafft! Nach fast 5 Jahren Stillstand und Blockade im EU-Rat, wurde endlich die Richtlinie für Konzernsteuertransparenz angenommen. Das so genannte public Country- by- Country Reporting (die öffentliche länderweise Berichterstattung) ist ein wichtiger Schritt in Richtung Steuertransparenz. Denn die unzähligen Steuerskandale wie Panama Papers, LuxLeaks und jetzt neuerlich wieder Openlux, haben gezeigt wie einfach es ist für große Konzerne Steuern zu hintergehen. Deshalb ist Transparenz so essentiell.
Worum geht es?
Alle Konzerne mit einem Jahresumsatz von mehr als 750 Millionen € werden verpflichtet, einen Bericht über ihre Einkommenssteuerinformation auf ihrer Website zu veröffentlichen und diesen in eine Datenbank, die von der EU- Kommission verwaltet wird, einzugeben. Die Richtlinie verlangt unter anderem, dass große Konzerne Daten angeben wie; (1) den Name des obersten Unternehmens und ggf. eine Liste aller seiner Tochterunternehmen, (2) eine kurze Beschreibung der Art ihrer Tätigkeiten und ihre jeweiligen geographischen Standorte, (3) die Zahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten, (4) das Anlagevermögen mit Ausnahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, (5) Betrag des Gewinns oder Verlusts vor Ertragsteuern,(6) sowie den Betrag der gezahlten Ertragsteuer und einiges mehr.
Und jetzt gehen die Verhandlungen los!
Gemeinsam mit dem EU-Rat und der Europäischen Kommission, starten wir in zwei Wochen als EU- Parlament nun in die Verhandlungen. Als Chef- Verhandlerin ist es mir ein großes Anliegen diese Richtlinie voran zu bringen. Denn ich bin der Meinung, dass besonders in diesen Zeiten, in denen Unternehmen viel öffentliches Geld erhalten, wir alle ein umso größeres Recht darauf haben zu wissen wo eben jene Konzerne ihre Steuern zahlen und wo nicht.
Denn Europa hat sich Steuertransparenz verdient!