Work-Life-Balance Richtlinie für bessere Vereinbarkeit kommt
„Steigt der Druck auf die Beschäftigten, halten wir SozialdemokratInnen dagegen: Mit der Work-Life-Balance Richtlinie wird Europa ein Stück weit sozialer“, zeigt sich Evelyn Regner, SPÖ-Delegationsleiterin, erfreut. Die Richtlinie zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sieht europaweite Mindeststandards für die Urlaubsansprüche von Eltern und pflegenden Angehörigen vor. Grünes Licht gibt dafür heute das EU-Parlament.
„Es sind genau solche konkreten Maßnahmen, die wir in Europa brauchen, um auf Herausforderungen in der Gesellschaft zu reagieren“, so die SPÖ-Abgeordnete Regner und ergänzt: „Im EU-Parlament konnten wir den Rechtsanspruch auf zehn bezahlte Urlaubstage für junge Väter nach der Geburt durchsetzen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist auch das Recht auf flexible Arbeitszeiten für beide Elternteile bis zum 8. Lebensjahr des Kindes. Jetzt müssen die Mitgliedstaaten die Regelungen rasch umsetzen“. Für Österreich erweitert die Richtlinie den Anspruch auf Freistellung beim Pflegeurlaub. In Zukunft stehen Beschäftigten fünf Pflegetage auch für Personen, die im gleichen Haushalt leben, aber nicht verwandt sind, zu.
Kritik übt Evelyn Regner an der österreichischen Regierung: „Während wir im Europaparlament alles an einen besseren Ausgleich zwischen Arbeit und Familienleben setzen, führt Schwarz-Blau in Österreich den 12-Stunden-Tag ein, verschleppt die Diskussion um den Papa-Monat und fantasiert dann von zu viel Bürokratie. Es ist zynisch, wenn die Wirtschaftsministerin die gemeinsame Zeit von frisch gebackenen Eltern als ‚bürokratisch‘ abkanzelt. Geht es um die Interessen der Konzerne, sind Familien der ÖVP nichts mehr wert“.