Anlässlich des Internationalen Tages gegen Female Genital Mutilation (FGM), die weibliche Genitalverstümmelung, haben wir im EU-Parlament eine Entschließung zum Thema „Null Toleranz gegenüber Genitalverstümmelung bei Frauen“, verabschiedet.
Weltweit sind über 200 Millionen von dieser folgenschweren Form der Gewalt betroffen. Jährlich werden bis zu 3 Millionen Mädchen beschnitten. Weibliche Genitalverstümmlung bedeutet lebenslange, teils lebensgefährliche Folgen für die Opfer. Dazu zählen starke Blutungen, Zysten und auch eine erhöhtes Risiko bei Geburten. Es ist ein weltweites Problem, das auch vor den Toren Europas nicht Halt macht. Schätzungsweise leben über 500.000 Frauen in Europa, die von dieser Gewalt betroffen sind. Gesetze alleine sind nicht ausreichend, um gegen diese furchtbare Form von Gewalt vorzugehen. Wir brauchen umfassende Maßnahmen und Aufklärungskampagnen aber auch Unterstützung in der Durchsetzung dieser Gesetze. Ich fordere gezielte Schulungen für die einzelnen AkteurInnen die bei der Aufdeckung, Untersuchung und Verfolgung von Fällen der Genitalverstümmelung, tätig sind. Im Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, der sogenannten Istanbul-Konvention, wird festgelegt, dass die Mitgliedsstaaten Genitalverstümmelung sowie die Aufforderung bzw. Nötigung von Mädchen, unter Strafe zu stellen hat. Ebenso müssen nicht nur Mädchen und Frauen, die von dieser Praxis bedroht sind, sondern auch jene, die unter den lebenslangen Folgen leiden, geschützt werden.
Weder Kultur, noch Bräuche, Religion, Tradition oder die sogenannte „Ehre“ können als Rechtfertigung für Gewaltakte gegen Frauen herangezogen werden. Sorgen wir gemeinsam dafür, Mädchen genauso zu lassen wie sie geboren wurden: Perfekt!