SPÖ-Europaabgeordnete zum Internationalen Frauentag
„Solange die über Jahrzehnte gefestigten Männerbünde nicht abgeschafft sind, müssen wir auf die Einführung von Frauenquoten pochen“, sind sich die SPÖ-EU-Abgeordneten Karin Kadenbach und Evelyn Regner einig. Anlässlich des Internationalen Frauentags findet Regner, Chefverhandlerin für das EU-Gesetz für eine verpflichtende Frauenquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten, klare Worte: „Seit über 100 Jahren begehen wir den Weltfrauentag. Doch ein Tag ist längst nicht genug, um die alten männerdominierten Strukturen aufzubrechen, die Frauen täglich daran hindern, das gleiche Gehalt wie Männer nachhause zu tragen oder in Spitzenpositionen aufzusteigen!“
Das EU-Parlament hatte sich bereits 2013 für die Einführung einer verpflichtenden Frauenquote von 40 Prozent für Aufsichtsräte großer börsennotierter Unternehmen ausgesprochen. Seither liegt das Gesetz beim Rat. Die folgende „Frauenquoten-Ampel“ gibt Auskunft darüber, welche Länder blockieren:
Grüne Ampel – diese Länder unterstützen: Frankreich, Belgien, Italien, Luxemburg, Polen, Litauen, Finnland, Portugal, Slowenien, Malta, Irland, Zypern, Bulgarien, Österreich, Griechenland
Orange Ampel – unentschlossene Länder: Tschechische Republik, Schweden, Spanien, Rumänien
Rote Ampel – die Länder stehen auf der Bremse: Ungarn, Vereinigtes Königreich, Estland, Slowakei, Dänemark, Kroatien, Niederlande, Lettland, Deutschland
„Der steigende Leistungsdruck – Frauen müssen sich in der Arbeitswelt oft doppelt beweisen, um Erfolg haben zu können – führt zu einer enormen Mehrfachbelastung von Frauen. Die hohe Quote an psychischen Erkrankungen zeugt von dem Druck, unter dem vielen Frauen stehen“, so Kadenbach. Die Abgeordnete verweist aber auch auf eine hohe Krankheitsbelastung in typischen Frauenberufen. Diese stehe in engem Zusammenhang mit der Doppelbelastung durch Erwerbstätigkeit und Familienbetreuung, sagt Kadenbach. Für sie ist klar: „In Österreich wie in Europa liegt hier noch sehr viel Arbeit vor uns. Strukturen gehören geändert und viele Bereiche der Arbeitswelt gilt es für Frauen zu vereinfachen. Die strukturelle Benachteiligung ist inakzeptabel.“