EU-Institutionen erreichen vorläufige Einigung über Richtlinie zu Frauen in Führungspositionen
Wien (OTS/SK) – „Nach 10 Jahren Stillstand haben wir endlich einen Deal für die sogenannte ‚Women on Boards‘-Richtlinie erreicht, die in Zukunft mehr Frauen in Führungspositionen garantieren soll. Mit dieser Richtlinie wollen wir sicherstellen, dass Unternehmen ihre Auswahlverfahren anpassen und sie fairer, transparenter und mit klaren, vorab festgelegten Kriterien ausgestalten. Eine solche gesetzliche Vorgabe ist längst überfällig: nach Schätzungen des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen sind derzeit nur 30,6% der Aufsichtsratsmitglieder weiblich und nur 8,5% der Vorstände in der EU mit Frauen besetzt“, so die Vize-Präsidentin des EU-Parlaments Evelyn Regner. Sie hat als Verhandlerin für das Europäische Parlament maßgeblich zum Erfolg der Richtlinie beigetragen. **** Die SPÖ-Abgeordnete erklärt: „Dank der neuen Richtlinie müssen die EU-Mitgliedsstaaten bis 2026 entweder eine Zielvorgabe von mindestens 40% Frauen, beziehungsweise dem unterrepräsentierten Geschlecht, in Aufsichtsräten erfüllen. Alternativ muss 33% im Durchschnitt für beide Gremien, sprich Vorstand und Aufsichtsrat, erreicht werden. Ziel ist, bei der Auswahl zwischen gleich qualifizierten Kandidat*innen, dem weniger vertretenen Geschlecht den Vorzug zu geben. Das ist ein enormer Fortschritt, der lange für viele Mitgliedsstaaten undenkbar gewesen wäre! Gleichzeitig war es wichtig für uns, einen schlupflochlosen Text zu präsentieren, der Unternehmen keine Möglichkeiten lässt, sich aus ihrer Verpflichtung zu winden. Solche Vorgaben funktionieren natürlich nur selten ohne ein Kontrollsystem: wer sich nicht an die Regeln hält, zahlt!“ „Es ist uns gelungen mit diesem Gesetz, den Prozess der Geschlechtergleichstellung zu beschleunigen und die Chancengleichheit in der EU zu verbessern. Wir öffnen die Tür zur Diskussion, wie Unternehmenskultur künftig aussehen soll und fordern Machtstrukturen auf dem gesamten europäischen Arbeitsmarkt heraus. Diese Türen müssen wir im nächsten Schritt für Frauen in jedem Arbeitsumfeld – nicht nur in Vorständen und Aufsichtsräten – öffnen. Dafür werde ich mich auch künftig einsetzen!“, betont Regner. |