Besuch des Hochsicherheitsbunkers für Luxusgüter in Luxemburg

 9. Februar 2018

Im Rahmen meiner Arbeit im Panama Untersuchungsausschuss bin ich auf Freeports gestoßen. Das sind Hochsicherheitsbunker für Luxusgüter in zollbegünstigen Regionen. Diese Verstecke sind auch mitten in der EU, am luxemburgischen Flughafen, zu finden.

Letzte Woche habe ich gemeinsam mit einer Delegation aus dem EU-Parlament den luxemburgischen Freeport besucht. In diesem Hochsicherheits-Bunker werden Luxusgüter wie Kunst, Autos oder Wein geheim gelagert. Unser Ziel war es, herauszufinden, was dort wirklich vorgeht und ob Transparenz- und Anti-Geldwäsche Vorschriften eingehalten werden.Die Betreiber des Freeports stellen nur die Räumlichkeiten zur Verfügung und sorgen für die größte Sicherheit. Etwa durch Drohnen- und Hubschrauberabwehr. Ansonsten wissen sie nicht, wer letztlich die Eigentümer der gelagerten Güter sind, oder was überhaupt gelagert wird. Zwischenfirmen wickeln die Geschäfte für die Vermögenden ab. Sie sind es auch die wissen, was dort tatsächlich gelagert ist und für die Gestaltung der Lagerräume zuständig. Laut den Betreibern müssen außerdem die Zollbehörden über das Eintreffen von Gütern in den Freeport informiert werden. 3 ZollbeamtInnen haben außerdem einen zuständigen Sitz direkt im Freeport.Ob die drei BeamtInnen geschult sind, teure Kunstobjekte zu identifizieren bleibt fraglich. Es stellt sich auch die Frage, wer und vor allem wieso seine Schätze in einer Hochsicherseits-Lagerhalle in Luxemburg versteckt. Ob hier wirklich alles mit rechten Dingen zugeht, ob die Zollbehörden alle Informationen haben und ob Handel innerhalb des Freeports passiert, werden wir weiter untersuchen.

Der ganze Ausflug hat mehr an einen James Bond Film erinnert. Aber ich werde dran bleiben und die Freeports im Rahmen des neuen Sonderausschusses zur Aufdeckung der Paradise Papers genauer unter der Lupe nehmen.